Der Ostermonat

In den Tagen nach Lætare, spätestens am folgenden Sonntag, erscheint der neue Mond, beginnt nach biblischem Kalender der erste Monat des Jahres, der Abib oder Nisan. Das mag der Grund sein, warum in alten liturgischen Büchern diese Tage «in mediana» genannt werden, in der Mitte, der Mitte nämlich zwischen den beiden Monden.
So ist es nach unserer Kalenderberechnung. Die jüdische kann den Termin etwas anders ansetzen, so wie auch die beiden christlichen voneinander abweichen. Dabei stimmt die jüdische weitgehend mit der gregorianischen in der Berechnung des Monatsanfangs überein, mit der julianischen aber in der Berechnung des Frühlingsbeginns. Als Jahresbeginn allerdings gilt dem Judentum erst der nach alttestamentlicher Zählung siebte Monat.
• Die Ostertermine •
Dies ist der Monat, in dem der Herr gelitten hat und gestorben ist. Darum beginnt mit dem ersten Sonntag des Nisan eine andere Zeit, die Passionszeit. Die Liturgie wird herber als in der bisherigen Fastenzeit, die Kreuze werden verhüllt, Passionstexte treten an die Stelle der fastenzeitlichen Texte, das «Ehre sei dem Vater» wird selten.
Andererseits ist die Passionszeit die Zeit des zunehmenden Mondes:
es ist der österliche Vollmond, der heranrückt.
W.H.W.

Orietur Occidens